
Man hat Ginga – oder man hat es nicht. Und sicher ist: Männer wie Jürgen Kohler, Arne Friedrich oder Maik Franz haben es definitiv nicht. Nicht nur ihnen gibt dieser Film einen Einblick, was es heißt, die geheime Formel zur Vollendung fußballerischer Schönheit zu besitzen. Der Zuschauer lernt den schmächtigen Romarinho kennen, der seine Ballfertigkeit aufgrund seiner Körpergröße nicht nur auf Spielfeldern, sondern auch in Tiefgaragen und auf Parkplätzen kultivieren muss. Selbst der gehbehinderte Wescley glänzt trotz seines Handicaps noch am Ball, weil ihn das Karma des Ginga zu einem Auserwählten macht. Neben den vermeintlichen Nobodys zeigt der Film auch die wahren Großmeister des Ginga: Tausendsassa Robinho, der sich trotz seiner Popularität die Seele des brasilianischen Fußballs erhalten hat. Oder Futsal-König Falcão, dessen Fähigkeiten am Ball ihn inzwischen zu einem Klick-Tycoon auf »Youtube« gemacht haben. Ginga ist alles. Es ist eine allumfassende Geisteshaltung – wie das Laissez-faire der Franzosen, das Wu wei der Chinesen. Wie es gelebt wird, zeigt eindrucksvoll dieser Film.
Brasilien | 2006 | ca. 78 Minuten
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