Premierminister Montezuma - Hesses WM-Countdown (32): Als 11FREUNDE

November 2024 · 2 minute read

Wer vor den Gefahren des Alko­hols warnen will, sollte sich mit der Geschichte der Fuß­ball-Welt­meis­ter­schaften beschäf­tigen. Genauer: mit der WM 1970. Denn bei diesem Tur­nier stürzte ein ein­ziges Glas Bier nicht bloß den Welt­meister, son­dern gleich eine ganze Regie­rung. 

Die WM fand in Mexiko statt, wes­halb alle Gast­teams große Vor­sicht bei der Essens­zu­be­rei­tung walten ließen, um die als Mon­te­zumas Rache“ bekannte Durch­fall­erkran­kung zu ver­meiden. Das galt natür­lich auch für den amtie­renden Titel­träger Eng­land, von dem viele Experten glaubten, dass er eine noch bes­sere Elf ins Rennen schickte als vier Jahre zuvor.

Die Parade des Jahr­hun­derts

Einer der Stars war Tor­wart Gordon Banks, ein so sicherer Schluss­mann, das man ihn nicht nur in seinem Hei­mat­land die Bank von Eng­land“ nannte. Im Grup­pen­spiel gegen Bra­si­lien hielt Banks einen Kopf­ball von Pelé auf so unglaub­liche Weise, dass man in Eng­land noch heute von der Parade des Jahr­hun­derts“ spricht.

Eng­land qua­li­fi­zierte sich durch ein 1:0 über die CSSR am 11. Juni 1970 für das Vier­tel­fi­nale gegen Deutsch­land, das drei Tage später statt­finden sollte. In einem Gedicht von John J. O’Connor mit dem Titel West-Deutsch­land und Mon­te­zumas Rache“ heißt es, dass Trainer Alf Ramsey seinem Kader die Erlaubnis gab, etwas Ent­span­nung zu suchen: Zusammen mit Banks und Charlton, Terry Cooper und Geoff Hurst/​Durchstreifte Moore die Straßen und suchte einen Ort zum Stillen von Durst.“

Fla­schen­bier im Country Club 

Er fand ihn, und damit nahm das Unheil seinen Lauf. Hören wir erneut den Poeten: Der Besitzer brachte Teller mit Bohnen und Reis/​Und tat in den Drink von Banks einige Würfel Eis.“

Das ist aller­dings dich­te­ri­sche Frei­heit. In Wahr­heit besuchten einige Spieler am 12. Juni den edlen Gua­d­a­la­jara Country Club. Und dort aßen sie natür­lich nichts, weil man sie ein­dring­lich vor den Gefahren gewarnt hatte. Sie tranken auch nichts, das mit Lei­tungs­wasser (oder eben Eis) ser­viert wurde. Statt­dessen bestellten sie eine Runde Bier. Es wurde in Fla­schen ser­viert und dann von einem Kellner in Gläser gefüllt.

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